Donnerstag, 19. Juli 2007

Hochwasser im WC!

Mein erster allgemeiner „Amiland-Bericht“ war ja schon recht lang, deswegen gibt´s heute eine Fortsetzung =)

Ich möchte zu Anfang dieses zweiten Teils unsere geschätzten Leser jedoch darauf hinweisen, dass dieser Bericht eventuell nicht jedermanns Sache sein könnte, denn er befasst sich...nun...ja...mit den amerikanischen Sanitäranlagen.
An diejenigen, denen das nichts ausmacht: Teilweise mag ich etwas ironisch werden, doch größtenteils entsprechen meine Schilderungen sicherlich der Wahrheit...

Fangen wir mit etwas Harmlosen an: Den Duschen. In Amerika scheint man auf einen ungiftigen Körpergeruch keinen erhöhten Wert zu legen wie in Europa; dort scheinen die Duschen lediglich der Schocktherapie zu dienen. Jedenfalls ist das bei den meisten Duschen so. Man kann sich entscheiden: Entweder wäscht man sich mit ein paar Tröpfchen kaltem Wasser, oder mit Kaskaden von brühheißem H2O.

Will man sich auf amerikanischen Toiletten jedoch die Hinterteil-Ritze säubern, fasst man gleich mit der Hand in das Spülwasser-Urin-Gemisch, weil das Wasser so hoch in der Schüssel steht. In unserem Hotel im Zion National Park musste ich sogar darauf achten, nicht mit meinem männlichsten Körpermerkmal im Spülwasser zu plantschen. Das hatte nur den „Vorteil“, das man so gut wie geräuschlos Wasser lassen kann =D
Ist man dann mit seinem Geschäft fertig, fragt man sich, wie man sich die unteren Regionen mit dem hauchdünnen amerikanischen Klopapier säubern soll. Genau: Man faltet einfach zwei Stück zusammen! Und womit säubert man das Klo? Glücklicherweise funktionieren die amerikanischen Spülungen so gut, dass selten braune Reste auf dem Grund der Schüssel zurückbleiben, denn der Klobürsten-Markt hat in den USA anscheinend noch nicht so geboomt wie in östlicheren Staaten. Ich persönlich sah genau eine Klobürste – die stand halb verschimmelt (und vermutlich unbenutzt) in der Ecke eines TacoBell-WCs. Allerdings muss man noch fairerweise erwähnen, dass die öffentlichen Ami-Toiletten viel sauberer sind als die versifften in Deutschland. Meistens gibt es sogar Papierauflagen für die Klos – nur blöd, dass einige Toiletten automatisch spülen, wodurch die Papierauflage, die man gerade liebevoll auf der Brille platziert hat, direkt in den Abfluss gezogen wird – jedenfalls passierte mir das einmal, fast sogar zweimal auf dem McCarran-Airport in Las Vegas. Naja, wobei mich das eher noch belustigte...in der ehemaligen Goldgräberstadt Bodie und an einem Visitor Center in den Canyonlands musste ich mit einem Plumpsklo zurechtkommen. Das in Bodie war schlappe 100 Jahre alt (s.Bild), aber wenigstens von innen renoviert. Da ist mir die Toilette meines Vertrauens in unserem Badezimmer doch lieber, ganz ehrlich.
posted by Mani

Keine Kommentare: