Dienstag, 14. August 2007

Déjà vu ohne Denzel Washington

So...nachdem ich noch mal für eine Woche weg war und nun (mehr oder weniger) erfolgreich meine erste Schulwoche abgesessen habe, geht es auch weiter mit meinem Amerika-Bericht.

Mit Steinlandschaften ging es auch nach dem Grand Canyon weiter.
Zunächst einmal nach Monument Valley. Der Name kommt von den seltsamen Felsen, die wie ein „Monument“ – Denkmal, Statue etc. – eine Art Sockel haben, auf dem sich dann kryptische Felsgebilde gen Himmel strecken. Monument Valley ist übrigens zeitweiliger Schauplatz des Films „Zurück in die Zukunft III“ – was mich und die weiblichen Angehörigen meiner Familie direkt nach unserer Rückkehr dazu veranlasste, uns alle drei Teile der Trilogie mit Michael J. Fox und Christopher Lloyd – die übrigens zu meinen Lieblingsfilmen zählen – reinzuziehen. Tatsächlich erkannten wir manche Orte, an denen wir gewesen waren, im Film wieder.

Nach diesen Déjà vu ging es nach Mesa Verde, zum einzigen National Park, der keine natürlichen, sondern von Menschenhand geschaffene Attraktionen bietet. In der Schlucht im Mesa Verde National Park sieht man heute nur noch einige Überreste verschiedener Pueblo-Häuser, in denen einst die Anasazi – ein Indianerstamm – wohnten. Damals residierten dort wohl mehr Leute, als heute in Marl leben – vermutlich hatten sie auch genau so viele Kinos und Hallenbäder...

Den Canyonlands National Park besichtigten wir zuerst nur durch einige Stops während der Durchfahrt; erst am darauffolgenden Tag, als wir vom Arches NP zurückkehrten, offenbarte sich uns auch die Schönheit dieses „Lochs mit Steinen“. Der Arches National Park war, zugegeben, jedoch noch um einiges schöner. Die Bögen aus Stein, die meist frei in der Gegend herumstehen, sind absolut beeindruckend – besonders wenn man darunter steht. Den bekanntesten Steinbogen, den Delicate Arch (s.Foto), sahen wir zwar nur aus der Ferne, doch waren wir bei ähnlich bekannten Formationen wie beispielsweise dem Landscape Arch, einer unfassbar dünnen Steinbrücke, die jemanden wie Bud Spencer gar nicht aushielte.

Next one: Bryce Canyon. Nichts für ungut, Mr. Grand Canyon, aber dieser wesentlich kleinere Canyon, der einst einem gewissen Ebenezer Bryce gehörte, sieht noch besser aus. (Anmerkung: Falls ich mal einen Sohn bekomme, wird der ganz sicher Ebenezer heißen. Falls es ein Mädchen ist, auch.)
Die herrlichen weiß-roten Farbkombinationen des Canyons, die meine Schwester als „Tiramisù“ bezeichnete, sind genau so eindrucksvoll wie die seltsamen hohen Säulen, in denen mein (halluzinierender?) Vater eine Terrakotta-Armee sah. Ein cooles Erlebnis ist es auch, in die Schlucht hinabzusteigen. Was beim Grand Canyon einen ganzen Tag dauert, ist beim Bryce Canyon ein Aufwand von vielleicht einer halben Stunde – und auch das lohnt sich!

Unsere letzte Station, bevor wir wieder nach Las Vegas zurückfuhren, war der Zion National Park. Schon der Parkname – „Zion“ – stammt von einem mormonischen Amerikaner. (Die Mormonen sind eine vom Christentum abgespaltene Sekte, die neben der Bibel noch aus dem „Buch Mormon“ ihre Informationen etc. ziehen, Anm.d.Red.)
So sind auch eigentlich alle Felsformationen im Zion NP nach Figuren aus der Bibel bzw. aus dem Buch Mormon benannt. Gesehen habe ich z.B. die Patriarchen – Abraham, Isaak und Jakob – von denen ich eigentlich erwartet hatte, sie frühestens im Himmel zu sehen =D
Weiterhin gibt es einen Virgin River und die Berge „Angels Landing“ und „Great White Throne“.

Ach ja, mit Sicherheit kann man übrigens bei jedem Park davon ausgehen, dort einen „Inspiration Point“ zu finden. Und immerhin, diese Park-Besuche inspirierten mich dazu, diese seltsamen Artikel zu schreiben – doch wenn ich mich mit diesen Themen beschäftige, scheint Amerika schon wieder so unendlich weit weg zu sein. Doch heute ist nicht alle Tage, ich geh irgendwann wieder hin, keine Frage.
posted by Mani

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